Im "Dschungel" von Downloads, Softwarelizenzen, Datenträgern und mehr scheint mancher verloren zu gehen

Sie lachen? Naja gut - schmunzeln ist erlaubt, aber mehr nicht. Aber wie ist das eigentlich wirklich?


Essen, trinken, die Zähne putzen, etwas downlaoden - Alltag für jeden?

Wir leben in einer Welt  in der wir permanent online sind, umgeben von Downloads, Updates, Programmaktualisierungen von denen wir oft nicht einmal merken, dass sie passieren. Wir laden Musik herunter und Bücher, egal, ob wir an der Bushaltestelle warten, im Stau stehen oder uns nachts um 2:37 das unbändige Verlangen überkommt, einen neuen Roman als E-Book haben zu müssen. All dies sind freie Entscheidungen unsererseits. Wir erkaufen uns Bequemlichkeit und Vorteile mit dem permanenten Onlinesein. Für sehr viele von uns und bei Weitem nicht nur bei der ganz jungen Generation gehören solche Dinge zum Alltag wie essen, trinken, duschen.

Auch für uns als Unternehmen gehört diese Welt fest verankert dazu. Allzu gern nutzen wir jede erdenklich mögliche Technik, die uns das Leben einfacher macht. Auf der anderen Seite: Wir hören auf Kundenwünsche, kümmern uns um deren Vorschläge, Anmerkungen und Wünsche. Kurz und gut: Wir sind im permanenten Kontakt mit unseren Kunden oder Interessenten - sei es per Telefon, Fernsteuerung, Mail, vor Ort, über soziale Netzwerke oder auch ganz einfach das Kontaktformular. Was unsere Kunden bewegt, wird an uns in den meisten Fällen herangetragen. Früher oder später. In der Regel aber immer eher früher.

Im Support: Anfragen, die immer wieder für eine Überraschung gut sind

Dennoch: Man erlebt immer wieder Überraschungen. Vor Kurzem erreichte ein Interessent unseren telefonischen Support mit einer für uns zunächst merkwürdigen Anfrage. Den Wortlaut des Gespräches haben wir an obiger Stelle dokumentiert. Jetzt werden Sie das lesen und wahrscheinlich laut los lachen. Im Prinzip richtig - auch unsere erste Reaktion war ein Schmunzeln. Dennoch hat uns dieser Anruf etwas deutlich gemacht  - ohne jegliche Wertung und ohne jemanden verlachen oder überheblich behandeln zu wollen:

Was man nicht "in die Hand nehmen kann", kann man nicht kaufen?

Längst nicht alle Menschen sind in dieser Welt zu Hause. Für viele ist es völlig UNvorstellbar, was passiert bei Millionen von Daten, die im Millisekundentakt um die Welt düsen. Sie können sich das, was sie NICHT sehen und NICHT in die Hand nehmen können, einfach nicht als etwas mit materiellem Wert vorstellen. In unserem Fall war es der Anrufer, der sich an der CD festklammerte. Denn wenn er eine CD in der Hand hat, dann hat er eben ETWAS in der Hand und nicht "irgendsowas" aus dem Internet. Daher, wo man sowieso "nur betrogen wird und etwas kauft, was man gar nicht wollte und dann ein Abo am Hals hat oder eine Abmahnung". So oder ähnlich ist so manche Denkungsweise - bei den vielen Betrugsversuchen, die täglich öffentlich werden, auch kein Wunder, das manche Ängste groß sind. Unwissenheit macht es da nicht eben leichter. Dennoch auch hier hilft: Ständiges Informieren, genaues Lesen und nicht zuletzt, wie so oft im Leben, der ganz gesunde Menschenverstand.

Ein wenig Begriffliches:

Um die Sache nun abzuschließen: Wenn der eine oder andere vielleicht doch noch unsicher ist - hier ein paar Begriffe einfach erklärt:

  • Download:
"Als Download bezeichnet man in der elektronischen Datenverarbeitung das Empfangen von Daten auf dem eigenen Computer, dem Client, die über ein Netzwerk, meistens das Internet, von einem Server stammen. Auch die übertragenen oder zur Übertragung bereitgestellten Daten selbst werden als Download bezeichnet." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Download)

  • Datenträger:
"Im engeren Sinne bezeichnet man mit Datenträger oder Speichermedium Medien, die als Datenspeicher dienen
  1. für Unterhaltung (Musik, Sprache, Film etc.), die mit Hilfe elektronischer Geräte abgespielt oder auch gespeichert wird; und
  2. für Daten jeglicher Art (auch Unterhaltung), die von Computern bzw. Computeranlagen oder Peripheriegeräten nur gelesen oder auch geschrieben werden." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datentr%C3%A4ger)"
  •  Lizenzen:
Ein Lizenzvertrag ist ein im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) nicht eigens geregelter Vertragstyp. Er wird deshalb auch als Vertrag eigener Art (Vertrag sui generis) klassifiziert. Durch den Vertrag erteilt der Inhaber eines geschützten Rechts dem Lizenznehmer ein definiertes Nutzungsrecht.

Lizenzen werden vor allem für die Nutzung von Patenten, Gebrauchsmustern, Marken, Know-how oder Software erteilt.

Durch Lizenzverträge können einfache oder exklusive (= ausschließliche) Rechte eingeräumt werden. Kernpunkte eines Lizenzvertrags sind die Beschreibung des Lizenzgegenstands, die Festlegung des zur Nutzung freigegebenen Marktsegments bzw. der Marktregion, die Laufzeit, das Entgelt und gegebenenfalls auch Vertragsstrafen. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Softwarelizenz#Lizenzvertr.C3.A4ge)

Fazit: Auch Dinge, die nicht gegenständlich sind, kann man kaufen, bzw. Nutzungsrechte daran erwerben:

Wir fassen also zusammen: Möchte ein Kunde eine Software erwerben, so erwirbt er hiermit nichts wirklich Gegenständliches (wie eine CD oder einen Datenträger), sondern ein definiertes NUTZUNGSRECHT zum GEBRAUCH eines Programms. Hierbei ist es unerheblich, WIE das Programm / die Software auf dem Firmencomputer landet, egal ob per Download und Installation oder per Datenträger und Installation.

Freilich ist es möglich, sich Installationsprogramme auch per CD (ggf. auch kostenpflichtig) senden zu lassen, sich auf einem eigenen Datenträger zu sichern, falls es einmal eine Neuinstallation geben muss. Dennoch gilt hier insbesondere zu beachten - was passiert bei einer "nackten" Neuinstallation denn wirklich? Was wird aus meinen bestehenden Daten, wie kommen bestehende Daten von einem PC oder Server auf den anderen, darf ich das überhaupt, eine Software auf einen neuen PC übertragen usw. Diese Punkte sollte man auf jeden Fall im Vorfeld mit dem Hersteller abklären. Die CD allein in den Schrank gestellt "für alle Fälle" ist lange kein Kriterium für Sicherheit mehr.